Vom Winde verweht

Montagabend, 18 Uhr

So fängt es an. Erst keine Heizung, dann kein Internet. Und als nächstes? Landverbindung gekappt? Versorgung eingestellt? Den Dingen sich selbst überlassen? Und am Ende machen sie ein wissenschaftliches Experiment daraus. Hat es alles schon gegeben, wir (die WG) wären nicht die ersten.

21 Uhr

Heizung geht wieder. Sehr witzig.

P.S. Wo kommt das dicke Auge her?

Dienstag, 7 Uhr

Man sollte vorsichtig sein mit seinen Wünschen. Der erste Blick aus dem Fenster bringt es an den Tag: So viel mehr Wasser von oben kann die Hallig kaum vertragen, und von dem Wasser von der Seite reden wir erst gar nicht. Ansonsten niemand zu sehen auf den Wegen, keine Ahnung, wo sich alle verkriechen. Nur der Wind ist zu hören. Gestern spaßenshalber versucht, gegen ihn anzulaufen. Nach wenigen Minuten das Experiment eingestellt. Auch den Gänsen fällt es nicht leicht, Parkposition zu beziehen. Sehr lustig, wie die großen Vögel versuchen, die Kurve zu kriegen. Manchmal klappt’s, manchmal nicht.

Ansonsten?

Landunter kann kommen. Wir sind versorgt. Finja, die neue WG-Mitbewohnerin, hat ihren zweiten Kuchen innerhalb eines Tages gebacken. Dem Bienenstich folgt der russische Zupfkuchen. Lecker, und das gleich zum Frühstück. Soll das Festland bleiben, wo es ist. Teufel, ist der gut.

Außerdem?

Der freundliche Postbote bringt Care-Paket mit Schoki und selbstgemachtem Eierlikör. Und für die Kälte: Pulswärmer, ebenfalls Handarbeit. Ich sage danke nach Nauen, tiefer Knicks. Nachahmer jederzeit herzlich willkommen. Gerne an Marion Hahnfeldt, Hanswarft 1, in 25859 Hallig Hooge im Haus Touristikbüro. Nennung wird versprochen.

Nachlesen:

Ein Projekt für die Zukunft. Die Theaterpädagogin Angie Weiner baut auf Hallig Hooge ein ehemaliges Fischerhaus um. Alles bio und umweltverträglich.