Hallig Hooge im Rausch

Hallig Hooge im Rausch

Tag 37 nach Ankunft, und das erste Mal ohne Handschuhe unterwegs. Der Hitzeschub allerdings überdauert nicht lange; eine Stunde später wieder die übliche Montur. Stiefel, Mütze, Schal. Auf dem Festland huldigen die Menschen dem Frühling, und man selbst überlegt, ob ein oder vielleicht doch besser zwei Fleecejacken für einen Gang über die Hallig reichen. Wird es jetzt die ganzen Wochen so gehen? Ewiger Winter? Aber gut, jedes Falsche hat etwas Richtiges; in diesem Fall nämlich: eine Jahreszeit, eine Entscheidung. Simple your life; mit allem anderen wäre man inzwischen längst überfordert.
Ansonsten?
Guter Dinge. Körperlich sensationell. Vier Kilo leichter. Fit, ausgeschlafen. Heute zwei Runden um die Hallig.

(Kleiner Spaß.)

Immerhin aber: Der Hallig-Kaufmann hat nachgeladen. Und: Für einen Geburtstag einen Kuchen gebacken – harmonisches Zusammenspiel der WG. Der Glaube jedoch, mit 7 Eiern, Frischkäse, Schlagsahne die Kalorien der Abends liefern zu können, wird angesichts eines Marmorkuchens mit 9 Eiern, Butter, Schokolade in Nullkommanichts widerlegt. Der Hooger weiß zu feiern, in mehrfacher Hinsicht. Heimkehr: 2 Uhr.

Am Morgen dann besorgte SMS einer Freundin.

„Huhu+++stop+++allet joot?+++Anruf gestern Nacht!Versehen?+++lg auf die Hallig+++“

Also, ich weiß von nix.

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P.S. Puh, das war knapp.                                                              ©Fotos: Mareke Müller (4)

Nachtrag:

Jetzt nachzulesen:

Hallig-Fotograf

Porträt über Hallig-Fotograf Hartmut Dell Missier:

„Er wollte eine Bäckerei auf Hooge eröffnen, also lernte er Bäcker, doch nach dem ersten Jahr als Geselle wurde er krank, der Mehlstaub. Die Dinge kamen also anders, das ist nicht immer das Schlechteste.“

http://hooge.threemonths.de/wp-content/uploads/2013/10/hooge2.pdf