Gute Aussichten

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Und was bringen sie heute? Das Meer. Wieder das Meer.

Meer

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Meerdazu

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Ansonsten?

Der Trick geht so. Sich mit den Armen nach unten beugen, Schwung nach oben, Position nutzen, um das zu erledigen, was erledigt werden muss. Also Zähne putzen, Haare richten, Kontaktlinsen einlegen, schminken, anziehen. Was auch geht, den Arm gerade anspannen, langsam heben, Rest siehe oben. Die Bewegungsfreiheit beschränkt sich auf allenfalls fünf Zentimeter. Als wäre das Scharnier falsch eingesetzt worden. Das Gute: Es ist nur der linke Arm. Und: die Schmerzen werden weniger. Geht doch nichts über vernünftige Psychopharmaka. Lieblingsprodukt der Woche: Tramal. In Kombination mit Zopiclon. Vorteil auch: Mal erlebt, wie es ist, auf einer Hallig krank zu werden.

Die Kunst besteht nämlich darin, den Arzttermin so auszutarieren, dass man an einem Tag wieder hin- und zurückzukommt. Etwa: Von Hooge nach Amrum. Dauert etwa 40 Minuten. Ankunft 11 Uhr, letztes Schiff zurück 12.50 Uhr (zumindest an diesem Tag). Spielraum in etwa also zwei Stunden. Kosten: mit Fährfahrt, mit Taxi (wegen Termindruck) und Apotheke: etwa 80 Euro.

Wenn dann aber, wie im vorliegenden Fall, die Ärztin kapituliert und ans Krankenhaus verweist, das ganze Spiel zwei Tage später von vorn.
Diesmal Richtung Niebüll. Fähre ab Hooge 8 Uhr morgens, Ankunft Schlüttsiel 9.25 Uhr, weiter mit dem Bus nach Bredstedt, weiter mit dem Zug nach Niebüll, mit Glück gegen Mittag im Krankenhaus, dasselbe am Nachmittag retour, Ankunft Heimathafen Hooge 18.50 Uhr.

Gesamtkosten etwa 70 Euro. Weil man für den Rückweg das Taxi benutzen musste. Zugausfall wegen Problemen an einer Brücke.

In der Nebensaison wird das ganze dann noch etwas komplizierter: Da die Fähre nur donnerstags hin – und rückgeht, bedeutet eine außerplanmäßige Entwicklung immer auch eine Übernachtung auf dem Festland. Erkranken an anderen Tagen der Woche – ganz blödes Timing.

Ein großer Spaß, dieses Leben auf der Hallig.