Best of Hooge und letzte Worte

Best of Hooge und letzte Worte

Wie gehabt: Bilder anklicken, um das volle Format zu sehen.

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Zwei Wochen zurück in der Heimat, Zeit für ein Resümee, nachzulesen hier:

http://hooge.threemonths.de/wp-content/uploads/2015/05/20150510-LN-VP-GES-53-13.pdf

Seite
oder hier:
http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Gute-Zeiten-schlechte-Zeiten

oder hier:

Drei Monate auf einer Hallig leben, auf etwas weniger als sechs Quadratkilometer, mit etwas mehr als 100 Einwohnern.  Ich habe es ausprobiert. Eine Reise der Gefühle.

Gute Zeiten. Wenn die Sonne morgens am Horizont stand. Wenn die Sonne abends am Horizont stand. Die Farben. Die Weite. Das Muster im Watt bei Ebbe. Die Flut. Wenn das Meer an die Küste zurückkehrte. Der Flug der Gänse. Der Ruf der Gänse. Der Wind. Die Stille, wenn der Wind ruhte und sich Frieden über die Hallig legte. Selten glücklicher gewesen.

Schlechte Zeiten. Die Enge. Das Heimweh. Die Einsamkeit. Der ermüdende Kampf um Akzeptanz. Selten trauriger gewesen.

Gute Zeiten. Der Humor. Die Hilfsbereitschaft. Als etwa der Nachbar wie selbstverständlich mit seiner Kamera aushalf. Als er sie ohne Vorwürfe gegen das nächste und nächste Modell austauschte. Als man zum Geburtstag eingeladen wurde, obwohl man kaum jemanden kannte. Als man zum Essen eingeladen wurde, obwohl man sich kaum kannte. Als man wieder und wieder abreisen wollte und der Bürgermeister einem zur Seite stand. Als der Chefredakteur einem zur Seite stand. Als man mit der Kollegin telefonierte, weil man nicht mehr weiter wusste.

Schlechte Zeiten. Als der Arm schmerzte. Als nachts niemand da war, der helfen konnte. Als die Wir- kung der Tabletten versagte. Als die Wirkung der Spritze versagte. Als die Ärztin kapitulierte.

Gute Zeiten. Die Spaziergänge um die Hallig. Der Filmabend im Pastorat. Der Theaterabend. Die Watt- wanderung zum Japsand. Das Licht am Japsand. Das Leben in der Wohngemeinschaft. Der mor- gendliche Kaffee im Bett. Das Joggen auf dem Sommerdeich. Der Ausflug nach Amrum. Der Ausflug nach Langeneß. Der Ausflug nach Husum.

Schlechte Zeiten. Die Tage nach den Ausflügen. Die Abschiede. Das Gefühl, die falsche Entschei- dung getroffen zu haben. Das Gefühl, am falschen Platz zu sein.

Gute Zeiten. Das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Das Gefühl, am richtigen Platz zu sein. Der Stolz, nicht aufgegeben zu haben. Das Video von zu Hause mit den unfassbar grü- nen Bäumen. Das Ehepaar aus Lübeck, das plötzlich vor einem stand und sich nach dem Befinden erkundigte. Die Karte mit dem Dankeschön. Die Briefe mit dem Dankeschön. Die Nachricht, dass es auf Hooge jetzt ein Kälbchen mit dem Namen Marion gibt.

Schlechte Zeiten. Das Misstrauen. Die Missgunst. Das Gerede. Die Missverständnisse.

Gute Zeiten. Das Knacken beim Laufen über die Muscheln. Das Päckchen mit den Blumen. Das Päckchen mit dem Eierlikör. Das Geräusch im Watt bei Ebbe. Die Schattenspiele der Sonne. Die Warften im Nebel. Die Einsamkeit. Die Ruhe. Der Sternenhimmel in der Nacht. Der Blick zum Norderoog-Sand. Der Blick zum Festland. Das ausgelassene Hüpfen der Lämmer.

Schlechte Zeiten. Die enttäuschten Erwartungen. Die eigenen Vorur-teile. Die eigene Skepsis. Die Ge- danken in Endlos-Schleife.

Gute Zeiten. Das Baden bei unter zehn Grad im Meer. Die Ab- schiedspartys für die WG-Mitglie- der. Die Frühstücke mit den WG-Mitgliedern. Die Abendessen. Die gemeinsamen Biere zum Sonnenuntergang. Das gemeinsame Tatort-Gucken. Die Friesenschnitte im „Blauen Pesel“. Das La- chen von Maike im „Seehund“. Die Herzlichkeit im „Klabautermann“. Das einfache Leben.

Schlechte Zeiten. Die Ignoranz. Die Intoleranz. Die Kleinkriege.

Gute Zeiten. Das Vertrauen. Die Dankbarkeit. Der überraschende Moment, als man zum Abschied in den Arm genommen wurde. Der Moment, als sich ihre Sprödigkeit in einem Lächeln auflöste. Als die Einladung zum Bleiben kam. Und, immer wieder: Viele gute Gespräche. Mit vielen liebenswürdigen Menschen.

Drei Monate Hallig Hooge. Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Keine einfache Reise. Am Anfang hatte der Bürgermeister gewarnt: „Eine Hallig konfrontiert dich mit deinen Stärken und deinen Schwächen. Es gibt kein Ausweichen davor. Du musst dich ihnen zwangsläufig stellen.“ Hat man das? Der Versuch war da. Ist man ein anderer geworden? Wohl nicht. Eine Erfahrung war es sicher.

hoogeheim

Inzwischen ist auch der Koffer angekommen. Lübeck – hallo.

 

Außerdem:

Jannes Piepgras, aufgewachsen auf Hallig Hooge und in Kiel, ist dabei, den Offshore-Markt aufzurollen. Der 31-Jährige verbindet mit einem neuartigen Shuttle Festland und Offshore-Parks. Am kommenden Sonntag im Wirtschaftsteil der Lübecker Nachrichten.

Jnnnes

 

 

 

Ankündigung: