Es grünt so grün
Eine Woche nicht aus dem Bett gekommen. Eine zeitlang jeden Morgen mit dem ersten Lichtstrahl unterwegs gewesen, immer das Schönste am Tag, nun aber bleiernde Müdigkeit. Beim Ausflug nach Niebüll überrascht festgestellt, wie weit der Frühling mittlerweile auf dem Festland ist. Alles blüht; Grün in den verschiedensten Schattierungen, hellgrün, dunkelgrün, zartgrün, grüngrün, goldgrün, golfgrün. Auf Hooge sieht es seit Monaten aus wie in der Mongolei bzw. so, wie man es sich vorstellt; weite braune Steppe, mit Warften statt Jurten, mit Gänsen statt Pferden. Nicht, dass das schlechter wär, nur: der Frühling auf dem Festland macht den Abschied leichter.
P.S. Interessante Beobachtung: Mit dem Alter steigt expotenziell (so heißt das doch, oder?) die Aufenthaltszeit im Bad. Zugleich verringert sich die Schlafdauer, wobei die Zahl der Toiletten- und Kosmetikartikel signifikant zunimmt. Will sagen: Junge Menschen = langer Schlaf = spätes Aufstehen = kurzer Bad-Aufenthalt. Alte bzw. ältere bzw. reifere Menschen = Gegenteil. Wobei es allerdings ein Frauenphänomen zu sein scheint. Männer bevorzugen auch im Bad leichtes Gepäck und haben eher einen Hang zum Praktischen. Falls also ein Uni Interesse hat. . .
Außerdem:
Am Wochenende beginnen auf den Halligen die Ringelganstage. Aus diesem Anlass ein Treffen mit Park-Ranger Martin Kühn. Ein Porträt, erschienen im Wochenend-Journal der Lübecker Nachrichten und der Ostseezeitung.
„Kühn ist in Berlin aufgewachsen, er ist Werbetechniker, und obwohl er 2001 zunächst für seinen gelernten Beruf nach Husum wechselte, ereilt ihn später das, was er als „ganz, ganz großes Glück“ bezeichnet, er wird Ranger im schleswig-holsteinischen Nationalpark Wattenmeer, er ist einer von 15, sein Gebiet streckt sich von Südwesthörn bis runter zur Hamburger Hallig, er arbeitet ehrenamtlich für den NABU, er sagt, Vögel zu beobachten sei seine Leidenschaft, schon immer gewesen, „ich bin als Ornithologe aus dem Ei geschlüpft.“ Der Mann ist Leidenschaft, nur, nicht alle empfinden wie er.“. . .
Nachzulesen hier:
http://hooge.threemonths.de/wp-content/uploads/2013/10/20150412-LN-VP-GES-53-13.pdf
„Als Samar Beirut 1989 verließ, lag es in Trümmern. Sie hatte Verwand-te verloren. Cousins waren entführt wor den. Sie hatte in der Zone zwischen Wes-ten und Osten gelebt, dort, wo die Bomben am häufigsten einschlugen. Nicht eine Katze hatte sich zwischen den Ruinen bewegen können, ohne dass Scharfschützen sie erschossen“ . .
Nachzulesen hier:
http://hooge.threemonths.de/wp-content/uploads/2013/10/20150412-LN-VP-GES-54-14.pdf